Es ist schon ein paar Jahre her, als mir ein Mann aus einer leitenden Position erklärte, er dürfe sie nie verletzlich zeigen ansonsten ist er weg von seiner Position. Lange wusste ich nicht was das wirklich bedeutet, doch jetzt arbeite ich mit einem Wallach der sehr verletzt wurde. Ich behaupte dieses Pferd ist höchst traumatisiert. Als dieses Pferd weichen sollte ging es auf mich zu. Im ersten Moment dachte ich, warum überschreitet dieses Pferd meinen Raum. Beim zweiten Hinschauen erkannte ich, dass es hier gar nicht um Raum ging. Dieses Pferd ging auf mich zu, damit es sich nicht verletzlich zeigte. Wenn ich die Geschichte von diesem Pferd nicht kennen würde, könnte ich es nicht sehen. Es dauerte ein paar Tage bis er mir überhaupt ein paar Bilder zeigte. Bilder wo nur ein Vorwärtsgehen möglich war, wo im Vorwärtsgehen der Tod lauert, wo seine Kraft NICHTS bewegen konnte, wo nur Schreinen und Schmerz wartete. Was hat das mit uns Menschen zu tun? Ja wir sind genauso wie dieser Wallach. Wir gehen in die Offensive, wir demonstrieren, wie stark, wie erfolgreich, wie tüchtig, wie ehrgeizig, usw., wir sind. Was passiert, wenn wir uns zeigen, so wie es uns jetzt im Moment grad geht? Was passiert, wenn ich auf Facebook zeige, so wie ich es mache funktioniert es rein gar nicht und ich hab Euch immer nur die tollen Stories gezeigt, damit ich eure Aufmerksamkeit bekomme und irgendwann mein Produkt verkaufen kann. Momentan ist es so, es funktioniert sehr gut, aber auf meine Weise, Facebook macht Spaß. Ich habe für mich einen einzigartigen Weg gefunden, der für mich stimmig ist und auch funktioniert. Ich könnte versuchen Euch davon zu überzeugen, aber ich kann einfach mein Leben leben. Das ist es, was ich jetzt umsetze. Ich weiß nicht wie lange ich es so machen kann, aber jetzt geht es…. Männlichkeit, so wie wir es gelernt haben, ist überall zu finden. Es ist ein Vorwärtsgehen, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, über seine Grenzen gehen, vor allem ist es ein Kampf, ein Kampf ums Überleben, wo man in Kauf nimmt, dass es mein Gegenüber nicht schafft. Deshalb wir in jedem der Impuls hervorgerufen sich nicht verletzlich zu zeigen. Jeder möchte überleben. Es ist eine ganz alte Strategie, die jetzt eigentlich nicht mehr gebraucht wird. Jetzt leben wir in einem Staat, wo für alle gesorgt ist. Das entspricht jedoch nur der Wahrheit, wenn wir die Spielregeln akzeptieren. Dieses Pferd akzeptiert die Spielregeln nicht. Dieses Pferd möchte Heilung und deshalb hat es den Weg genau zu seiner Besitzerin gefunden und indirekt auch zu mir. Dieses Pferd ist der Fels in der Brandung, es ist ein Ruhepol. Es ist eine Schulter zum Anlehnen und jemand, wo ich einfach schwach sein kann, weil dieses Pferd über mir wacht. Dieses Pferd braucht nicht auf einen zugehen, es strahlt so eine Präsenz aus, wo Worte überflüssig sind. Dieses Pferd ist voll in seiner Verletzlichkeit, wenn es einfach nur Pferdemann ist. Diese Beschreibung ist ein Gefühl und kann nicht in Worte gefasst werden. Es ist echte Männlichkeit jenseits von unserem Schubladendenken. Es muss nicht über die Koppel galoppieren um seine Stärke zu beweisen. Es genügt, wenn dieses Pferd nur im Sein ist. Es ist ein Geschenk, wenn es Bilder zeigt, was ihm alles geschehen ist, aber er darf sie auch für sich behalten. Ihm ist bewusst, dass alles zu diesem Prozess gehört und dass Heilung geschieht, Heilung durch das Weibliche… Was ist das Weibliche? Für mich ist es das Urvertrauen und somit in jeden veranlagt. Es hat nichts mit Frauen unserer Zeit zu tun. Wo finden wir überall Verletzlichkeit? Ich hatte vor kurzem einen Film, nach wahrer Begebenheit, gesehen, der hat das super auf den Punkt gebracht. Stell Dir vor Du tauchst 150 Meter tief, dies ist eine Sportart, die man Freitauchen nennt. Du bist zu 1000% auf dein Team angewiesen. Passiert ein Fehler hast Du keine Chance mehr. Diese Sportart ist nur auszuüben, wenn Du dich auf die Verletzlichkeit einlassen kannst. Diese Verletzlichkeit finden wir überall, wo wir es mit einem Partner zu tun haben, egal ob privat oder geschäftlich. Aus den Erfahrungen heraus haben wir gelernt uns zu schützen. Wir haben uns Muster angeeignet, wo wir die Verletzlichkeit nicht zeigen und auch nicht leben. Die Pferde spüren das und wollen uns wieder in die Verletzlichkeit bringen, den das ist unser wahrer Kern. Wir haben eine tiefe Sehnsucht nach einem Ort, wo wir uns fallen lassen können und aufgefangen werden. Wo wir wissen, ich kann mich verletzlich zeigen, ohne dass mein Gegenüber in die Wunde drückt. Ich muss meinem Gegenüber vertrauen, dass er meine Position achtet und nicht verletzt, denn er könnte es. Momentan sind wir noch sehr in Opfer und Täterrollen gefangen, aber wir sind auf dieser Erde um das zu ändern. Wir möchten daraus emporwachsen, aber Wachstum ist nicht unsere Sehnsucht. Sich so zu zeigen wie man wirklich ist, das ist unsere Sehnsucht. Momentan hängen viele Menschen wie ein Fisch an der Angel und warten nur darauf, dass sie wieder ins Wasser geschmissen werden, aber meistens landen sie auf dem Teller. Ein Anderer nährt sich. Bei Pferden wurde uns gelernt, geh nie hinten vorbei, denn hinten schlagen sie aus. Das stimmt nur bedingt. Natürlich muss ich mich bemerkbar machen, aber dann schlagen sie nicht aus. Du kannst dich sogar an die Hinterbeine anlehnen. Sie spüren Dich und stützen Dich sogar, damit Du dich ausruhen kannst. Sie zeigen Dir, dass es um Vertrauen geht. Wenn ich jemand bin, vor dem die Menschheit Angst haben sollte, kann es auch passieren, dass ein Pferd nach diesem Typ schlägt, aber jetzt zeigt es nur den Spiegel. Die Pferde holen alles aus deinem Unterbewussten und da sind oft die schrägsten Dinge versteckt. Oft zeigen die Pferde, dass das einfach nicht stimmt. Diesen Schatz entdecken, aber auch nur die, die fragen. Für mich sind die Pferde die wichtigsten Begleiter in dieser Zeit, denn sie sind frei von unseren verrückten Gedanken, die uns am Wachstum hindern. Diese Gedanken hindern uns aber vor allem daran, dass wir unsere Verletzlichkeit leben können. Ich bin mir sicher, dass wir krank werden, wenn wir unser Vertrauen in uns ignorieren. Wenn wir im Außen Vertrauen, aber nicht auf unsere innere Stimme hören, die sagt, „so kann das nie funktionieren“. Letztendlich war das auch in dem Film so, sie hat nicht auf ihr Gefühl gehört. Sie ist gescheitert und bekam somit eine neue Chance und das Spiel beginnt von Neuem… …jeder der mit Verletzlichkeit spielt trägt zum Ungleichgewicht auf dieser Erde bei. Es ist die konditionierte Männlichkeit und die steckt in jedem Mann und in jeder Frau… ❤️Bild tiefenentspannte Cera❤️ Im Hintergrund Agnes die den Raum hält und wo ich durch den Prozess gegangen bin.
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