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Verbindung

Autorenbild: Angela BrücklAngela Brückl

Aktualisiert: 7. Okt. 2020


Jetzt hat sie begonnen, die DUNKLE JAHRESZEIT: Lange Zeit hab ich den Winter nur wegen dem Skifahren gemocht. Gestern bin ich ins Haus und es war schon stockdunkel, mir kam der Gedanke, „gottseidank, dann werden die Tage wieder kürzer und ich komm auch mal wieder auf die Couch um einen Film zu sehen oder einfach dazu um mir meiner Gedanken bewusst zu werden. Den das kommt leider immer viel zu kurz, wenn viel zu tun ist. Natürlich kann jeder mit seiner Zeit machen was er will, es gibt unendlich viele Möglichkeiten, was man mit seiner Zeit anfängt.


Als ich gestern früh aus dem Fenster sah, war meine junge Stute in der Winterkoppel, ja ich hatte den Strom vergessen anzuschalten und das nutzte sie gleich aus. Nicht dass sie kein Gras mehr auf ihrer Weide hatte, da sie erst ein neues Stück bekam, nein sie ist eine Grenzwandlerin. Ich kann ihr nicht mal böse sein, da man ihr einfach nicht böse sein kann. Sie stand oft auch schon außerhalb der WEIDE und ich hab gesehen, dass sie einfach auch wieder in die Weide ging, sie akzeptiert einfach meine Grenze nicht.


Leila kam mit 1 ½ Jahren zu mir und lies sich weder anhalftern noch anfassen. Sie faszinierte mich mit ihrer Art. Sie kam im Sicherheitsabstand zu mir, nur so weit, wie sie nicht fassbar war. Sie schüttelte ihren Kopf und schaute mich auf eine wunderbare Weise an, bei der ich immer lachen musste. Sie war so ein „Springingerl“ man musste einfach herzergreifend lachen. Irgendwie war das wohl die Verbindung, die uns zusammenbrachte. Sie erinnerte mich an ein kleines Kind, das fröhlich spielt. Hielt man ihr eine Gerte hin, fing sie an sie anzuknabbern, käme nie auf die Idee, dass man damit Schmerzen zufügen kann. Sie ist jetzt 2 ½ und findet das „FußHebeSpiel“ lustig, aber nicht an allen Tagen. Wir haben jetzt bald eine Hufpflegetermin und da bin ich schon gespannt, wie das wird. Sie hat jetzt schon Ambitionen eine Leitstute zu werden, dementsprechend oft testet sie auch diese Grenzen aus.


Jetzt noch ein paar Gedanken über das „Weidezaunignorieren“! Da sie immer wieder in die Herde zurückfindet, ist es nicht weiter schlimm. Ihre Herde ist ihr „Fels in der Brandung“. Aber wie soll es werden, wenn mein Leitstute irgendwann sterben sollte. Müsste ich sie nicht jetzt schon dazu zwingen die Grenzen einzuhalten, damit sie ev. auch die Grenzen einhalten kann, sollte sie diese Position übernehmen.


Genau das gleiche passiert in unseren Schulen, es werden alles Kinder gleich erzogen, es gibt Regeln, die ausnahmslos eingehalten werden müssen. Es gibt ABER Grenzen, die den Raum der Lehrer berühren, es gibt aber auch Grenzen die den Raum der Schüler berühren. Die Kinder können von den Erwachsenen lernen, indem sie beobachten und schaun wie es vorgelebt wird. Wenn den Lehrern ihre Grenzen nicht bewusst sind können die Kinder das nur so übernehmen. Wenn Lehrer Wissen vermitteln, dass nicht wirklich authentisch gelehrt wird, wird jedes Kind es anzweifeln. Die Ursache in allen Schwierigkeiten liegt nie an den Kindern, sondern immer an den Erwachsenen, egal in welchen Bereich. Die Schwierigkeit ist erst mal alles zu trennen, da viele Probleme so schwer im Ursprung zu erkennen sind, da man keine klaren Grenzen erkennen kann. Wer ist dafür verantwortlich ist? Wenn ein Kind keine Schlafprobleme hat, solange es nicht in die Schule geht, dann kann man später die Ursache auch nicht zu Hause suchen, wenn das Kind im Schulalter unter Schlafstörungen leidet. Da kann die Ursache nur im Schule liegen, dass sollte doch jeden klar sein. Grundsätzlich sollte Bildung doch stärkend eingesetzt werden und nicht schwächend. Grundsätzlich wissen wir schon, dass jedes Kind anders ist, LEIDER HABEN WIR NUR EINEN SCHULPLAN. Jedem normalen Menschenverstand sollte das doch klar sein, dass das zum Scheitern geboren ist. Warum halten wir so daran fest? Die Hauptschule hat hier natürliche den größten Auftrag der Menschheit, weil da gerade die Kinder sind, die nicht dazu geboren sind Wissen zu übernehmen ohne zu hinterfragen. Ein Kind macht das nicht bewusst, sondern unbewusst… boykottiert das System.


An der Hauptschule sind Kinder die hauptsächlich die Berufe wählen, die fürs Leben wichtig sind. Meistens findet man sie im Handwerk oder im Sozialen. Genau diese Bereiche, die unverzichtlich sind.

Um wieder auf meine Leila zurückzukommen…ja ich hab es nur geschafft, dass sie immer mehr Nähe zulässt, da sie die Verbindung spüren kann. Hätt ich einmal die Gerte eingesetzt, hätte ich sie verloren. Es würde sehr sehr lange dauern um wieder da anzukommen, wo ich sie enttäuscht hätte.


Momentan hält sie die Herde hier auf dem Hof. Was wird passieren, sollte die die Herde führen. Erstens wissen wir nicht, ob sie wirklich die Leitstute wird und vielleicht spürt sie so eine Bindung zu mir oder zum Hof, dass sie so wie meine jetzige Leitstute einfach dableibt. Das sollten wir übertragen auf uns Menschen. Es geht hier nicht, dass sie einfach in Nachbars Wiese weiden, aber mit Bindung sind viele Probleme gelöst.

Verbindung kann nur entstehen, ohne Zwang und ohne Schmerzen und Schmerzen können auch seelischer Art sein. Verbindung entsteht durch Verbindung, die kannst Du nicht erzwingen. Es ist ein Spiel mit den Grenzen und mit Räumen, nur wenn man sich wohl fühlt kann Verbindung entstehen und wachsen.

Grenzwandlerin bedeutet für mich immer auch die andere Seite zu fühlen, dann schließt sich schon viel handeln aus.

Jeder muss sich seines Bewusstwerdens. Die Antwort auf die Frage „Wer bin ich“ und „was ist meine Wahrheit“, kann man nur selbst finden. Eine super Hilfe um Klarheit zu bekommen ist die Heldenreise mit Pferden.

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